Obwohl die Entwicklungsplanung auf kommunaler Ebene erfolgte, war es wichtig die regionalen Verflechtungen Zistersdorfs zu ermitteln. Dies ist besonders essentiell, da örtliche Planungen etwaigen überörtlichen Festlegungen nicht entgegenwirken dürfen.
Grundsätzlich muss bei diesen Bestimmungen und dazugehörigen Konzepten zwischen formellen und informellen Instrumenten unterschieden werden. Erstere sind rechtsverbindlich und daher unbedingt zu beachten. Hier gibt es in Niederösterreich auf der überörtlichen Ebene die sektoralen Raumordnungsprogramme zu unterschiedlichen Themenbereichen, die nach §3 Abs. 1 NÖ Raumordnungsgesetz 1976, 18. Novelle, vom Land aufgestellt werden müssen und Verordnungscharakter haben. Besonders relevant sind das Zentrale-Orte-Raumordnungsprogramm, wonach Zistersdorf die Stufe II zufällt, und das in Erstellung befindliche Raumordnungsprogramm zur Windkraft in Niederösterreich.
Weitaus zahlreicher vertreten sind informelle Instrumente, die eher Empfehlungscharakter besitzen, aber trotzdem von der örtlichen Planung berücksichtigt werden sollten. Dazu zählen das Niederösterreichische Landesentwicklungskonzept „Strategie Niederösterreich“ sowie die dazugehörigen „Perspektiven für die Hauptregionen“. Die Einteilung in regionale Verbände hat also in Niederösterreich bereits Tradition. Zusammen mit 13 anderen Gemeinden aus der näheren Umgebung hat sich Zistersdorf zur Kleinregion Südliches Weinviertel zusammengeschlossen. Als bedeutender Wegweiser für die Zukunft wurde dazu das Kleinregionale Rahmenkonzept erstellt, wobei hier besonders die WeinViertelStunde als Leitbild herauszuheben ist.
Zusätzlich gibt es noch einige Institutionen, die ebenfalls auf regionaler Ebene agieren. Die Planungsgemeinschaft Ost setzt sich aus den Länderverwaltungen Burgenland, Niederösterreich und Wien zusammen und führt Projekte sowie Studien in Ostösterreich durch.
Auf der Ebene der Europäischen Union finden sich weitere Regionsverbände, da auch hier regionale Zusammenschlüsse gefördert werden. Im großen Rahmen gibt es hier die Central European Region (CENTROPE), die aus Ostösterreich sowie Teilen Tschechiens und der Slowakei besteht. Außerdem ist die EUREGIO Weinviertel, Südmähren und Westslowakei zu erwähnen. Beide Verbände initiieren vor allem grenzübergreifende Projekte und sollen die europäische Integration fördern. Im Weiteren besteht die LEADER-Region Weinviertel Ost, die sich mit innovativen Aktionen im ländlichen Raum auseinandersetzt.
Aus all diesen unterschiedlichen Konzepten und Verbänden lässt sich feststellen, dass Zistersdorf in ein umfassendes regionales Netz mit laufenden Interaktionen eingebunden ist.
Zistersdorf im regionalen Kontext (PDF, 23 Seiten, 7 MB)
Zistersdorf zeichnet sich durch umfangreiche regionale Verflechtungen aus. Dabei ist die Stadt sowohl in der näheren Umgebung, der Kleinregion Südliches Weinviertel, als auch in einigen Regionalverbänden auf transnationaler und Landesebene aktiv. Um der Gemeinde ein neues Image zu verleihen soll auf diesem starken Fundament aufgebaut werden, wobei formelle und informelle Vorgaben der unterschiedlichen Institutionen bedacht werden müssen.
Erarbeitet von: Gruppe 4