Ort.schafft Gemeinschaft

Das Entwicklungskonzept Ort.schafft Gemeinschaft baut auf drei Schwerpunkte auf: Gemeinschaftlich, Lebenswert und Nachhaltig. Diese drei Leitgedanken sind Planungsprinzipien für die raumplanerische Entwicklung der Gemeinde Poysdorf.

Im Leitbild Ort.schafft Gemeinschaft sind diese drei Säulen der Entwicklungsplanung vereint, damit die Gemeinde Poysdorf in der Gemeinschaft nachhaltig und lebenswert gestaltet wird. Aufgrund der relativ hohen Anzahl an (zehn) Katastralgemeinden wird in diesem Projekt auf zwei Maßstabsebenen gearbeitet. Zum einen wird die Innenstadt Poysdorf im Sinne der Leitgedanken und mit Hilfe verschiedener verkehrlichen, gestalterischen und wirtschaftlichen Maßnahmen entwickelt. Zum anderen liegt im zweiten Leitprojekt der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Katastralgemeinden, welche einerseits durch bodenpolitische Maßnahmen ihre kompakte Siedlungsstruktur erhalten sollen und andererseits durch ein Leerstandsmanagement und einen Ausbau der vorhandenen Treffpunkte im Dorf wieder zu attraktiven Ortschaften werden.

 

Leitprojekt 1: Poysdorf findet Innen.Stadt

Das Leitprojekt „Poysdorf findet Innen.Stadt“ widmet sich, wie der Name schon verspricht, der Innenstadt Poysdorfs. Durch verkehrstechnische, gestalterische und wirtschaftliche Maßnahmen soll Poysdorfs Innenstadt sich selbst neu erfinden. Die Innenstadt erstreckt sich in diesem Zusammenhang vom Weinmarktplatz im Norden bis zum Dreifaltigkeitsplatz im Süden, sowie von der Gaststätte „Zum Bauch“ am Oberen Markt im Westen bis zur Freiwilligen Feuerwehr Poysdorf in der Körnergasse im Osten. Natürlich werden aber auch angrenzende Bereiche, beziehungsweise wo notwendig die gesamte Stadt, bei der Planung berücksichtigt. Das Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu steigern und den Fokus auf die FußgängerInnen und RadfahrerInnen zu legen.
Folgende Maßnahmenpakete werden im Leitprojekt 1 umgesetzt:

  1. Verkehrsmaßnahmen

Durch verschiedene verkehrstechnische Maßnahmen sollen bestehende Nutzungskonflikte zwischen motorisiertem Individualverkehr und FußgängerInnen sowie RadfahrerInnen beseitigt werden. Momentan hat hier klar der MIV Vorrang und der ruhende Verkehr prägt das Stadtbild.

  1. Parkraumkonzept

Durch verkehrstechnische und gestalterische Maßnahmen wird die Anzahl an Stellplätzen reduziert. Am Unteren Markt wird der bestehende Parkplatz umgestaltet.

  1. Fußwegekonzept

Um die Innenstadt Poysdorfs für alle FußgängerInnen, insbesondere auch Menschen mit Beeinträchtigungen, attraktiver zu machen, sollen unter anderem zusätzliche Schutzwege geschaffen und das Netz an Gehsteigen verbessert werden. Das Potential der kleinen Gassen zwischen den historischen Streck- und Hakenhöfen für eine Stadt der kurzen Wege wird ebenfalls aufgegriffen.

  1. Platzgestaltung

Die vier großen Plätze der Innenstadt, Oberer und Unterer Markt, Weinmarktplatz und der Dreifaltigkeitsplatz, sollen durch gestalterische Maßnahmen, wie beispielsweise neuer Möblierung und besonderer Pflasterung, ihren ganz eigenen Charakter entfalten. Dadurch sollen diese zu attraktiven Treffpunkten und Aufenthaltsräumen unter freiem Himmel in der Innenstadt werden.

  1. Open-Air-Einkaufszentrum

Ein gemeinsames Handelskonzept aller Gewerbetreibenden in der Innenstadt und die Positionierung als ‚Open-Air-Einkaufszentrum‘ stärken Handel und Gewerbe in der Innenstadt. Weitere Leerstände sollen so vermieden werden und die Vielfalt der Erdgeschossnutzungen erhalten bleiben.

 

Leitprojekt 2: Nachhaltig zusammen.wachsen

Das zweite Leitprojekt „Nachhaltig zusammen.wachsen“ legt den Fokus auf die Katastralgemeinden. Ziel dieses Projektes ist es, eine nachhaltige Siedlungsentwicklung zu ermöglichen und die Gemeinschaft zu stärken. Dabei wird zunächst auf unsere Zielsetzung einer „Innen- vor Außenentwicklung“ eingegangen, dessen Ziel es ist Zersiedelung vorzubeugen und den Flächenverbrauch zu reduzieren. Also das Forcieren einer kompakten Siedlungsstruktur im bestehenden Siedlungsverband und einer Reduzierung bzw. Abwendung der unerwünschten Entwicklungen nach außen. Im Laufe des Projektes wird beispielhaft die Katastralgemeinde Ketzelsdorf herangezogen. Die dort empfohlenen und gesetzten Maßnahmen sollen ein Beispiel für alle anderen Katastralgemeinden Poysdorfs sein, diese im ähnlichen Ausmaß umzusetzen. Das Leitprojekt umfasst folgende Maßnahmen:

  1. Bodenpolitik und Siedlungsentwicklung

Die Siedlungsentwicklung in den Katastralgemeinden soll durch Maßnahmen der Baulandmobilisierung und durch das Definieren von Siedlungsgrenzen in eine nachhaltige Zukunft gesteuert werden. Auch Siedlungsentwicklungsgebiete und wie deren Bebauung aussehen könnte wird in diesem Projekt erläutert. Diese vorgesehenen Planungen sind in Entwicklungsplänen für jede Katastralgemeinde dargestellt.

  1. Leerstandsmanagement

Ziel des Leerstandsmanagement ist es den Leerstand in der Gemeinde zu aktivieren. Dieses umfasst folgende Teilmaßnahmen: die Einrichtungen einer Arbeitsgruppe (AG), die Erhebung der Leerstände und Baulücken, die Erstellung eines (Online-)Katasters, eine Informations- und Bewusstseinsbildungskampagne zur Thematik sowie Maßnahmen zur Nutzungsförderung.

  1. Treffpunkte im Dorf

Das Ziel ist, die Großgemeinde zu stärken, indem auch die kleinen Ortschaften funktionierende Treffpunkte und damit Zentren bekommen und somit eine bessere Aufteilung der sozialen Infrastruktur in der Großgemeinde erreicht werden kann. Es sollen Aufenthaltsräume entstehen, welche Platz für Veranstaltungen bieten, aber auch Freiräume, welche auch abseits eines Programms genutzt werden.

 

Endbericht (pdf | 37,0 mb | 158 Seiten)

Plakat (pdf | 9,4 mb)