Projekt 2 - Hernals
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Gendergerechtes Hernals

Queer-feministische Visionen für alle Lebensrealitäten

Ein Projekt von Ronja Feneberg, Jay Kreiner und Klara Schöffler.

Bauliche Strukturen und Lebensrealitäten stehen in Wechselbeziehung miteinander. Die Aufgabe der gendergerechten Stadtplanung ist es daher, Strukturen zu generieren, in welchen alle Lebensrealitäten Raum finden können. Gendergerecht bedeutet in diesem Kontext nicht nur den Fokus auf das biologische Geschlecht/ soziale Geschlecht zu legen, sondern berücksichtigt auch unterschiedliche Ansprüche und Interessen von unterschiedlichen Nutzer*innen je nach Lebenslage, Lebensphase, Identität und sozialem und kulturellem Hintergrund. Im Mittelpunkt stehen hier Personen, die in der Planung oft weniger Beachtung finden, wie etwa Personen unterschiedlicher Altersgruppen, queere Personen, einkommensschwache Personen, Personen mit Behinderungen, Care-Arbeit leistende Personen und/ oder Frauen.

Verteilungsgerechtigkeit spricht vor allem das Ziel der Raumumverteilung an. Frauen und Care-Arbeit leistende Personen bewegen sich hauptsächlich zu Fuß oder mit dem Rad durch den Raum. Daher werden im Konzept die Fußgänger*innen und Alternativen zum MIV priorisiert, um Care-Arbeitswege zu erleichtern. Die Umverteilung des Straßenraumes ist zudem eine wesentliche Klimaanpassungs- und Klimaschutzmaßnahme. So wird Platz für coole, nach dem Schwammstadt Prinzip gestaltete Straßen generiert und somit ein klimagerechtes Hernals geschaffen. Klimagerechtigkeit ist mit sozialer Gerechtigkeit gleichzusetzen. Es ist wichtig hier intersektional zu denken, da besonders marginalisierte Gruppen vom Klimawandel betroffen sind.

Barrierefreiheit verfolgt das Ziel einer autonomen Zugänglichkeit zur Mobilität in Hernals. Menschen können sich unabhängig von Zeiten, Geschlecht, Einkommen oder körperlichen Beeinträchtigungen selbstständig durch Hernals bewegen. So werden soziale und räumliche Barrieren überwunden und gleichzeitig wird dem Locked-In-Effekt in den Einfamilienhaus Gegenden entgegengewirkt. Auch sollen wichtige Verbindungen, wie die Hernalser Hauptstraße, umgestaltet werden, um eine attraktive Verbindung innerhalb des Bezirks zu schaffen.

Die Vision von Teilhabe und Sichtbarkeit in Hernals stellt zum einen das Konzept der Stadt der kurzen Wege in den Fokus. Somit wird eine Versorgungssicherheit gewährleistet und parallel die Teilnahme am öffentlichen Leben und somit Aneignung von Raum ermöglicht. Andererseits bezieht sich Teilhabe ebenfalls auf partizipative Prozesse, wobei das Ziel darin besteht, marginalisierte Gruppen aktiv in Planungsprozesse einzubinden und somit Sichtbarkeit zu kreieren.

Bei dem Ziel der Sicherheit, geht es um das Schaffen eines Sicherheitsgefühls in öffentlichen Räumen und gleichzeitig um eine zuverlässige und gut vernetzte Mobilität. Der Fokus liegt hier vor allem auf Umgebungen rund um Bildungseinrichtungen. Dies ermöglicht einen unabhängigen und sicheren Schulweg für Kinder und Jugendliche. Ein wesentlicher Aspekt ist außerdem die Sicherung von Existenzen. Durch unterschiedliche Maßnahmen soll leistbares Wohnen und eine soziale Durchmischung gesichert werden. So wird Bodenspekulationen und Gentrifizierungsprozesse entgegengewirkt.

 

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