Projekt 2 - Hernals
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Metamorphose Siebzehn

Ein Projekt von Lola Linzer und Clara Rosenberger.

Metamorphose beschreibt in der Geologie eine durch Druck- und Temperaturveränderungen herbeigeführte Umwandlung und Umformung eines Gesteins in ein anderes. In einem stadtplanerischen Kontext bezieht sich Metamorphose auf die Umwandlung und Nutzungsanpassung eines Raumes, als Folge von gesellschaftlichen oder klimatischen etc. Veränderungsprozessen. Diese evolutionäre Anpassung ist niemals komplett abgeschlossen und erfolgt etappenweise. Die Stadt Wien ist eine der am schnellsten wachsenden Großstädte Europas. Dies ist auch im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals erkennbar. Neben dem Bevölkerungszuwachs setzen auch Megatrends wie die Verkehrswende, Digitalisierung und Wandel der Religiosität eine Anzahl an Typologien im Bezirk unter hohen Nutzungsdruck. Es stellt sich die Frage: Wie geht man mit diesem Druck um?

Das Konzept Metamorphose Siebzehn beruft sich auf den Ansatz Transformation im Bestand, bei dem die Flexibilität unterschiedlicher Räume im Zentrum steht. Zwischen- und Mehrfachnutzung bilden das Rückgrat, um die Ressourcen Boden und Raum nachhaltig sowie effizient nutzbar zu machen. Mittels Zwischennutzung wird temporären Projekten und kulturellen Veranstaltungen Raum gegeben und kreative Initiativen werden gefördert. Diese Art der Nutzung ist temporär beschränkt, meist einfach anwendbar und hat ein klares Ablaufdatum. Fast schon Hand in Hand gehen Zwischen- und Mehrfachnutzung. Im Falle der Mehrfachnutzung bespielt man zeitweise leerstehende oder ungenutzte Räume und Flächen auf eine andere Art. Dies leistet neben der Vervielfältigung des Nutzungsangebotes auch einen Beitrag gegen eine weitere Versiegelung von Boden.
Besonders in bereits dicht bebauten Teilen von Städten herrscht ein großer Mangel an verfügbaren Flächen. Die zukünftig obsoleten Flächen von Hernals sind im Konzept nicht nur veraltete Strukturen, sondern stehen stellvertretend für die Chance einer innovativen Transformation. Zumeist handelt es sich um Räume und Flächen, denen es an einer Umnutzung bedarf, da in Zukunft nur wenig bis kein Nutzen für sie vorhanden ist. Ziel ist es, sie im gemeinschaftlichen Sinn umzustrukturieren und ihnen neue Nutzungen zuzuweisen, wie Grünflächen mit Erholungsfunktion, Zentren für gemeinschaftliche Aktivitäten oder kulturelle Veranstaltungen. Ein leeres Schulgebäude am Nachmittag, ein verlassener Sportplatz am Sonntag, gähnende Leere auf den Freiflächen von Bädern im Winter oder eine in 30 Jahren leerstehende Tankstelle. Im Hernalser Kontext findet man eine Vielzahl an Typologien, die sich für eine Zwischen-, Mehrfach-, oder zukünftige Umnutzung eignen. Diese bereits existierenden Räume verdeutlichen beispielhaft, dass verstecktes Flächenpotenzial reichhaltig im Bezirk vorhanden ist.

 

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